Auswärts in Düsseldorf am 23.2.2019

Der Traum ist aus?

Wunderbare Alt-Fahrt

Clubb trifft zweimal, Düsseldorf nur einmal

D'dorf 23.2.2019 prev

 

Es ging schon gut los am Samstag ab 7.30 Uhr im IC Richtung Düsseldorf. Spielen wir überhaupt am Wochenende, der Clubb spielt doch immer montags und habt ihr eure schwarzen Tennisbälle dabei, waren die einleitenden Fragen.

Am Frankfurter Flughafen beim Umstieg in den ICE nach Düsseldorf war dann sofort volle Konzentration gefragt. Unser Wagen 25 mit den reservierten Plätzen kam hinter Wagen 23, zusätzlich gab es die beliebte falsche Wagenreihenfolge. Um es noch spannender zu machen, hatten die Profis von der Bahn einfach Wagen 24 weggelassen.

Weit nach uns fand eine siebenköpfige Reisetruppe junger Männer aus Niederbayern ihre Plätze in unserer Nähe. Schnell stellte sich heraus, die sind Profis im Vergleich zu uns Amateuren. Gestern waren sie beim Eishockey in Kempten, fuhren jetzt nach Köln zum Klassiker FC Köln gegen Sandhausen und anschließend wollten sie das Spitzenspiel der Bundesliga Düsseldorf gegen den Ruhmreichen noch mitnehmen. Danach planten sie den Altstadtbesuch, um dann mit dem ersten Zug nach Niederbayern zurück zu fahren. Zu ihrem Bedauern hatten sie für das Sonntagsspiel Jahn Regensburg gegen HSV keine Karten bekommen.

Professionell auch ihre Reiseverpflegung, bei jedem Umstieg wird ein neuer Kasten Bier angebrochen. Respekt, in der knappen Stunde bis Köln-Deutz wurde der Kasten fast komplett geleert. Nicht ganz so perfekt ihr Reiseverhalten. Sie wollten erst am Dom aussteigen. Als wir ihnen erklärten, der Zug fährt nicht zum Hauptbahnhof, wollten sie in den Zug nach Koblenz. „da steht doch Hbf“. Dass nicht jeder Hauptbahnhof der Kölner Hbf ist, hat sich bis Niederbayern noch nicht herum gesprochen. Von der 7er Gruppe war übrigens nur einer Clubb-Fan. Reicht ja, wenn einer Ahnung vom Fußball hat.

Bis Düsseldorf rätselten wir noch, warum unser Match ausgerechnet das Topspiel des Samstags ist, vermutlich, weil zu dieser Zeit keine andere Begegnung stattfindet.

Ab 11.10 Uhr in Düsseldorf galt es die Zeit zu überbrücken. Aus Spargründen wurde ein Hotel ohne ÖPNV-Anschluss gebucht. Durch einige Umwege schafften wir es die 150 m (kürzester Weg) zum Hotel bis 11.30 Uhr zu bewältigen.

Klug wie wir sind, war das Mittagessen in der Brauereigaststätte Frankenhain reserviert, muss ja gut sein bei dem Namen. Das Alt und das Essen waren auch lecker. Danach ging es gemütlich zum Rhein und bei besten Wetter, blauer Himmel, frühlingshafte Temperaturen in der Sonne, wurde auf den Rheinterrassen, in den Kasematten ein längerer weiterer Alt-Halt gemacht. Dort wurde die Anreise zum Stadion gecheckt, laut Navi muss nach der U-Bahn/Straßenbahn noch ein 2 km langer Fußmarsch bewältigt werden.

Von wegen die Straßenbahn hält direkt vor dem Mercure Stadion. Komisch, so heißt doch auch unser Hotel.

Das Stadion ist bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, von außen ist kein Stadion zu sehen. Die Massen laufen auf ein Gebäude zu, das aussieht wie ein gut verkleidetes Parkhaus oder ein Eigentumswohnungsklotz. Die Einlasskontrollen, wir waren nicht im Gästebereich, sondern füllten wie zahlreiche anderen Clubberer, die Nord und Westtribüne, waren schnell bewältigt. Danach ist man in einer „Turnhalle“. Der komplette Stadionaußenbereich ist eingehaust, mit gutem Blick auf die gläsernen Logen-Fressstationen. Irgendwie steril, sehr modern aber ohne Geschichte und Atmosphäre. Bemerkenswert die sehr sauberen Clos im Stadion, so etwas sind wir nicht gewöhnt. Auch das Fressangebot ist sehr gut. Die üblichen Würste, Döner, Pizzen, Crepes, Schweinebrötchen, verschiedene Süßigkeiten bis hin zu individuell zusammen stellbaren Burgern (wo aus 10 verschiedenen Beilagen gewählt werden kann). Dazu kommen verschieden Biersorten von Warsteiner bis Frankenhain-Alt oder Frisch-Alt. 0,5l gibt es für 4,20 €. 2013 bei unserem letzten Bundesligaauftritt kostete es noch 3,60 Euro. Auch gut, die Pfandbecher werden überall zurückgenommen. Bei uns muss man dagegen die richtige Rücknahmestelle suchen.

Gut die Musik vor Anpfiff. Von den Düsseldorfer Broilers, über „Fliegen“ von Dritte Wahl mit dem schönen Text „ich kann die ganze Scheiße Die ganze Scheiße hier unten nicht mehr sehen“, einen Rap gegen die Kölner und natürlich die Toten Hosen mit „Altes Fieber“ geht es hurtig zum Anpfiff. Schade, dass unsere Fans meinten dagegen ansingen zu müssen.

Die Mannschaftsaufstellungen wurden schon beim Warmmachen bekanntgegeben. Dies hat den Vorteil, die Spieler bekommen gleich ihre Beliebtheit beim Fan mit.

Zum Spiel, 18.30 Uhr Anpfiff, 18.32 Uhr war das Spiel gelaufen. Schauspieler, hat er vermutlich in Färdd gelernt, Nico Gießelmann sank zu Boden und wälzte sich dramatisch. Es kam der Videobeweis. Er ergab, unser Edeltechniker und Brasilianer Matheus Pereira hat eine Tätlichkeit begangen und flog vom Platz. Neuer Rekord, es war unser schnellster Platzverweis.

Die Fernsehbilder ergaben später, Pereira hat die primären, falls vorhanden, Geschlechtsmerkmale des Düsseldorfers weitab vom Ball im Vorbeigehen angestupst. Nicht schlimm, aber trotzdem Blöd wie die Nacht finster, denn so etwas ist immer Platzverweis. Professionell ist anders!

Danach spielten wir 4:4:1, mit Zrelak als dauerlaufenden erste Verteidigungskette, vor zwei Viererketten. Düsseldorfer versuchte das Spiel breit anzulegen, kombinierten schnell, doch ab der Nürnberger Strafraumgrenze verließ sie die Spielkunst. Dazu wie gegen Dortmund ein überragender Mathenia.

Die 0 stand sicher und Eduard „der geniale“ Löwen erzielte in der 41. mit dem ersten Nürnberger Torschuss unsere 1:0 Führung. Wäre der Halbzeitpfiff der Schlusspfiff gewesen, wir stünden jetzt vor Stuttgart und Hannover auf dem Relegationsplatz.

Das Pausenlied „Geschichte wird gemacht, es geht voran“ schürten noch zusätzlich unsere Hoffnungen. Doch der Clubb ist der Clubb (und deshalb unser Verein).

Der zweite Videobeweis nach Handspiel unseres tapferen Spielaufbauers Mühl überstanden wir unbeschadet. Nicht aber einen unbedrängten Kopfball unseres Ewerton im eigenen Sechzehner. Seine Haare waren zu kurz, statt wegzuköpfen, rutschte der Ball über den Scheitel und flog hoch über unseren Torwart in das lange Eck, an den Innenpfosten und von dort zum Ausgleich. Dann machte Eduard „der geniale“ Löwen vor 41.816 Augenpaaren ein unnötiges Foul an der Außenlinie. Nachdem mit 10 Mann der Innenpfosten nicht abgedeckt wird, flog der Ball dorthin und ein ungedeckter Düsseldorfer köpfte zum 2:1 ein.

Aus der Düsseldorfer Kurve kam „Absteiger“ und Schmähgesänge auf Schalke.

Fazit, statt 7 oder 9 Punkte aus Mainz, Hannover und Düsseldorf mitzunehmen, gab es nichts. Dies war es mit den Auswärtsfahrten. Wir sind zu doof, und uns fehlt einiges an der Bundesligatauglichkeit. Bei der Nachbesprechung in der Alt Brauerei Schuhmacher ging es an die Kaderplanunng für die 2. Liga.

Dank der Reiseplanung blieb am Sonntag bis 15.13 Uhr Zeit. Natürlich ging es an den Rhein und zufällig landeten wir bei den Kasematten. Dort in der Sonne, beim ersten Konter-Alt war klar, „wenn wir Leipzig wegputzen fahren wir nach Hoffenheim“. Nachdem wir den Negativrekord aus der Saison 2013/2014 mit 17 sieglosen Spielen in Düsseldorf eingestellt haben, können unsere Ruhmreichen Helden gegen Leipzig aber auch einen neuen Negativrekord aufstellen.

Roland Hornauer

 

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